Bitteres für die Hormonbalance? Das wertvolle Erbe der Bitterstoffe wird zunehmend wissenschaftlich entschlüsselt
Die Bedeutung von Bitterstoffen in der traditionellen Medizin verschiedener Kulturen rund um den Globus ist seit Tausenden von Jahren von außerordentlicher Wichtigkeit. Ich persönlich sehe es als eine meiner wichtigsten Aufgaben an, diese Erfahrungen, die auch in der Traditionell Europäischen Medizin über viele Jahrhunderte dokumentiert wurden, in Form einer modernen Bitter-Therapie lebendig zu halten und weiter zu entwickeln. Besonders der wissenschaftlich immer besser belegten Wirkung von Bitterstoffen in Verbindung mit meinem Schwerpunkt Hormone gilt hier seit Jahren meiner besonderen Aufmerksamkeit – frei nach dem Motto bitter is better.
Bitterstoffe & Hormonsystem
Bitterstoffe und das Hormonsystem? Wie hängen sie zusammen? Generell haben Bitterstoffe keinen direkten Einfluss auf das Hormonsystem und verfügen nicht über ein eigenes hormonelles Wirkungsprofil. Dennoch besteht eine spezielle Verbindung zwischen einigen Bitterstoffen und dem Hormonsystem, und zwar über den Leberstoffwechsel. Die Leber ist nicht nur das größte, sondern auch das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers. Neben anderen Funktionen spielt sie auch eine Rolle bei der Aktivierung, Umwandlung und dem Abbau von Hormonen wie Progesteron, Estradiol oder DHEA.
Die Leber kann bei gestörter Funktion oder Überlastung möglicherweise ihre hormonellen Aufgaben nicht optimal erfüllen, was sich auf das Hormongleichgewicht auswirken kann. In solchen Fällen können spezielle Kombinationen von Bitterstoffen eine ebenso sanfte wie kraftvolle Unterstützung bieten.
Bitterstoffe & Blutzucker
Bestimmte Bitter-Rezepturen können dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren, die Insulinempfindlichkeit zu verbessern und somit das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Diabetes zu beeinflussen. Darüber hinaus können Bitterstoffe die Produktion und Freisetzung von Verdauungsenzymen in der Bauchspeicheldrüse stimulieren, was zu einer effizienteren Verdauung und Nährstoffaufnahme führen kann.
Bitterstoffe &Verdauung
Die Wirkung von Bitterstoffen auf die Verdauung ist äußerst vielfältig. Bereits wenige Sekunden nachdem sie mit unserer Zunge in Kontakt kommen, entfalten sie ihre erste Wirkung. Ihr bitterer Geschmack stimuliert nicht nur den Magen, sondern auch die Leber, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse, die für die Produktion von Verdauungssäften und Enzymen verantwortlich sind.
Bitterstoffe & Leber
Sind Bitterstoffe auch ohne Hormonprobleme gut für die Leber und Galle? Bitterstoffe sind traditionell eng mit dem Stoffwechsel der Leber verbunden. Als zentrales Stoffwechselorgan verarbeitet die Leber Nährstoffe und entgiftet den Körper. Sie produziert Gallensaft, der für die Spaltung und Aufnahme von Fetten im Darm benötigt wird. Bestimmte Bitterstoffe können die Leber bei der Fettverdauung, Entgiftung und einer gesunden Hormonsynthese vorbeugend unterstützen.
Bitterstoffe & Darmflora und Immunsystem
Unterstützen Bitterstoffe das Immunsystem und die Darmflora? Der Magen-Darm-Trakt spielt nicht nur eine Rolle bei der Verdauung, sondern ist auch ein wichtiges Organ für das Immunsystem. Bitterstoffe können die immununterstützenden Reaktionen im Magen-Darm-Trakt stimulieren. Eine gute Verdauung bildet die Grundlage für ein funktionierendes Immunsystem.
Bitterstoffe & Heißhunger auf Süßes
Helfen Bitterstoffe gegen Heißhungerattacken und das Verlangen nach Süßem? Bitter ist der Gegenspieler von Süß. Der intensive bittere Geschmack hat das Potenzial, die Lust auf Süßes zu begrenzen. Bitterstoffe können den Appetit regulieren und regen die Verdauungssäfte an, was das Verlangen nach Zucker senken kann. Wenn Sie das nächste Mal nach Süßem verlangen, greifen Sie stattdessen zu Bitterstoffen. Bereits einige Tropfen können das Verlagen danach senken. Geht nicht immer, aber einen Versuch ist es doch wert, oder? Eine Alternative ist auch dunkle Bitterschokolade, aber achten Sie auf die Menge!
Bitterstoffe & Gewichtsabnahme
Helfen Bitterstoffe beim Abnehmen? Durch eine erhöhte und schnellere Produktion von Verdauungssäften kann das Sättigungsgefühl früher eintreten, was Bitterstoffe indirekt zu natürlichen Fatburnern macht. Bitterstoffe fördern die Verdauung im Magen und Darm. Bereits im Mund regen sie die Speichelproduktion an und können so helfen, die aufgenommene Nahrung besser zu zersetzen. Bitterstoffe sollen auch die Verarbeitung von aufgenommenen Fetten durch den Körper unterstützen, was mit ihrer Wirkung auf den Leberstoffwechsel zusammenhängt.
Bitterstoffe & Säure-Basen-Haushalt
Regulieren Bitterstoffe den Säure-Basen-Haushalt? Der heutige Lebensstil, Stress und bestimmte Nahrungsmittel können zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Pflanzliche Bitterstoffe sind von Natur aus basisch und können in Kombination mit einer verbesserten Verdauung eine basische Wirkung im Körper entfalten.
Bitterstoffe & Psyche
Können Bitterstoffe bei Depressionen oder Burnout unterstützen? Bitterstoffe können begleitend zu anderen Maßnahmen bei der Behandlung des „Gemüts“ eingesetzt werden, ersetzen jedoch nicht die Einnahme von Antidepressiva oder psychologische Betreuung. In der Erfahrungsheilkunde werden Bitterkräuter schon lange für die Behandlung der Psyche eingesetzt. Es gibt inzwischen auch Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass bestimmte Bitterpflanzen einen positiven Einfluss auf das Nervensystem haben können. Einige Studien deuten darauf hin, dass Bitterstoffe Einfluss auf den Tryptophanstoffwechsel haben könnten, der Vorläufersubstanzen für das stimmungsaufhellende Serotonin liefert. Darüber hinaus ist bekannt, dass Bitterkräuter das autonome Nervensystem positiv beeinflussen können, das aus dem sympathischen und dem parasympathischen System besteht. Die Forschung wird in den kommenden Jahren hoffentlich weitere konkrete Informationen zu Bitterstoffen und ihrer Wirkung auf die Psyche liefern. Ich verfolge die neuesten Erkenntnisse auch hierzu sehr gespannt.
Fazit:
Die Therapie mit Bitterstoffen bietet eine ganzheitliche und natürliche Möglichkeit, das Hormonsystem, die Leber und die Bauchspeicheldrüse sowie vieles andere zu unterstützen. Durch die gezielte Integration von Bitterstoffen in die Ernährung oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln können positive Effekte auf den Stoffwechsel, die Hormonbalance und die Verdauung erzielt werden. Es ist jedoch ratsam, vor der Anwendung eine fachkundige Beratung einzuholen, um neben der Auswahl des optimalen Präparates eine individuell optimale Dosierung und Anwendung zu gewährleisten und gegebenenfalls sog. Kontraindikationen zu beachten, d.h. wenn Bitterstoffe in Ausnahmefällen nicht eingenommen werden sollen.