Schulmedizinisch gesund, aber es klappt trotzdem nicht?
Der größte Wunsch vieler Frauen und Männer ist ein Kind – leider bleibt nicht wenigen Paaren die Erfüllung dieser so menschlichen Sehnsucht verwehrt. Experience matters – auf diesem sensiblen Gebiet zählt wirklich Erfahrung und ich bringe hier weit über ein Jahrzehnt davon mit, in dem ich permanent an der Verfeinerung von Diagnostik und Therapie gearbeitet habe. Die Ursachen für Kinderlosigkeit sind sehr vielfältig und bedürfen großer Achtsamkeit auf vielen Ebenen. Besonders ab dem dreißigsten Lebensjahr, wenn der Körper nicht mehr die Reserven einer 20jährigen hat, ist es ausgesprochen wichtig, den natürlichen Aspekten des Lebens Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei haben alle Lebensbereiche Einfluss auf das Wohlbefinden, auf Gesundheit und Kreativität und damit auch auf die Fruchtbarkeit.
Vieles in dieser Lebensphase belastet die Psyche. Unverständnis und häufiges Nachfragen im Freundeskreis, von Arbeitskolleg:innen und Familie erschweren die Situation. Oft versteht man selbst nicht, warum man nicht schwanger wird, wo es doch im nahen Umfeld so gut funktioniert – und ist jeden Monat aufs Neue enttäuscht.
Kinderlosigkeit kann mehrere Ursachen haben, sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Körperliche Ursachen werden dabei schulmedizinisch abgeklärt. Besonders wichtig ist ein ausgeglichener Hormonhaushalt mit optimalen Hormonverhältnissen. Dies kann mithilfe eines Hormontests diagnostiziert werden. Abgesehen von den Sexualhormonen sollten auch unbedingt die Schilddrüsenhormone sowie die Hormone der Nebenniere, unserem so wichtigen Organ für das Stressmanagement, mit ins Auge gefasst werden.
Mögliche organische und funktionelle Ursachen bei der Frau:
- Dysbalance des natürlichen Hormongleichgewichts mit Hormondefizit oder Ungleichgewichten unter den verschiedenen Hormonarten
- Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Fettleibigkeit und Stress
- Störungen, Schilddrüsenprobleme oder das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) sein, das von Gynäkolog:innen sehr gut diagnostiziert werden kann.
- Endometriose – eine Erkrankung, bei der sich Gewebe, das normalerweise die Gebärmutterschleimhaut auskleidet, außerhalb der Gebärmutter befindet. Dies kann zu Entzündungen und Verwachsungen führen, die die Empfängnis beeinträchtigen können.
- Undurchlässige Eileiter: hier erfolgt die gynäkologische Diagnose durch speziellen Ultraschall oder Bauchspiegelung
- Themen wie Myome (gutartige Tumore in der Gebärmutter) oder Adenomyose (eine Erkrankung, bei der sich Gewebe, das normalerweise die Gebärmutter auskleidet, in die Muskelschicht einbettet) können die Empfängnis beeinträchtigen.
- Altern: Mit zunehmendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ab, da die Anzahl und Eizellqualität rückläufig ist.
Mögliche Ursachen beim Mann:
- Schlechte Spermienqualität und/oder -quantität
- Dysbalancen des natürlichen Hormongleichgewichts, vor allem von Testosteron und Östradiol
- Reifungsstörungen der Spermien
- Hodenprobleme nach Verletzungen, Infektionen oder genetische Störungen können die Spermienproduktion beeinträchtigen
- Lebensstilfaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, Drogenkonsum, Fettleibigkeit und Stress
Dazu kommen ggfs. weitere Ursachen bei allen Geschlechtern:
- Erschöpfung, körperlicher oder seelischer Dauerstress und eine damit auf Dauer möglicherweise einhergehende Erschöpfung unseres Stressorgans Nebenniere
- Beeinflussung durch Xenohormone (Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung)
- Einseitige Ernährung und damit Vitamin-, Mineral- und Eiweißdefizite
- Fehlende Bewegung bzw. auch zu viel (Leistungssport)
- Schlafmangel, Schichtarbeit
- Leber- und Darmprobleme und daraus resultierende Hormonherstellungsschwächen
Fazit für Frau und Mann
Gerade wenn schulmedizinisch keine Faktoren gegen das Eintreten einer Schwangerschaft sprechen ist es wichtig herauszufinden, welche Themen es sind, die eine Schwangerschaft erschweren. Hierfür stehen in der Diagnostik wertvolle Hilfen zur Verfügung und die Therapie wird individuell auf Sie abgestimmt.
Wenn Sie bereits in der Reproduktionsmedizin sind oder waren, unterstützen wir Sie gerne mit einer individuellen Therapie begleitend oder um möglicherweise entstandene Belastungen zu mindern – selbstverständlich werden hier keine Maßnahmen in Erwägung gezogen, die die Reproduktionsmedizin in irgendeiner Weise gefährden könnten. Bei schulmedizinisch festgestellten Problemen ist im Einzelfall zu beurteilen, ob die Naturheilkunde einen wertvollen Beitrag leisten kann.