Das Gespräch – der Grundpfeiler für ein vertrauensvolles Miteinander
Der Schlüssel für eine optimale individuelle Therapie basiert immer auf einer zutreffenden Diagnostik und einem intakten Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut:in und Patient:in. Sowohl bei immer wiederkehrenden als auch chronisch manifestierten Problemen und Symptomen ist das Herausfinden der eigentlichen Ursachen, seien sie nun auf körperlicher und/oder seelischer Ebene, die unabdingbare Voraussetzung für eine Therapie.
Der Schlüsselbereich – ganzheitliche Betrachtung bereits bei der Fallaufnahme
Deshalb ist es bei der Diagnose wichtig, den Menschen als komplexe Einheit sich wechselseitig bedingender und beeinflussender Ebenen zu sehen. Denn das Individuum Mensch ist viel mehr als nur die Summe von verschiedenen Organsystemen, die unabhängig voneinander aus dem Lot geraten können. Die Basis einer ganzheitlichen Diagnose bilden für mich selbstverständlich auch die bereits vorhandenen oder eventuell noch zu erhebenden ärztlichen Daten und Befunde. Zu Beginn der ganzheitlichen Diagnostik ist jedoch das Anamnesegespräch das zentrale Element, um möglichst umfassend alle im Lebenslauf aufgetretenen körperlichen und möglicherweise auch psychischen Einflussfaktoren der Patient:innen zu erfassen, die potenziellen Zusammenhänge untereinander herauszuarbeiten, zeitliche Abfolgen nachzuzeichnen und sie zu den jeweiligen Symptomen und Beschwerden in Bezug zu setzen. Öfter sind auch genetische Erblasten von Eltern und Großeltern von Bedeutung.
Die konkrete Aufklärung – die Voraussetzung für positives therapeutisches Nachwirken des Anamnesegespräches
Ich versuche in jedem Einzelfall, sowohl die individuelle maßgeschneiderte Diagnostik als auch dann die passende Therapie für die Patient:innen nachvollziehbar und sehr verständlich zu erläutern und sie in Entscheidungen mit einzubeziehen, wo dies sinnvoll und nützlich ist. Diese ausführliche, den ganzen Lebenslauf berücksichtigende Form des Anamnesegesprächs ist damit nicht nur eine diagnostische Datensammlung, sondern entwickelt durch die Integration von alten Krankheiten, Traumen, Unfällen oder schädlichen Verhaltensmustern ins aktuelle Lebensbild, oft eine ganze andere Sichtweise auf das eigene Ich. Allein dadurch werden vom SELBST in vielen Fällen schon die Weichen gestellt, um regulative Veränderung zuzulassen.
Das Anamnesegespräch ist keine lästige Pflicht, sondern immer modernes und aussagekräftiges Mittel zum Zweck, das oft Struktur schafft und manchmal auch vollkommen neue Perspektiven für alle Beteiligten eröffnet. Das Aufklären, Zusammenhänge aufzeigen und Optionen begreiflich machen sind ein zentrales Element für eine ganzheitlich-systemische Therapie.